Humble Leadership – mit Bescheidenheit erfolgreich führen

Wie verschiedenste Forschungsarbeiten im Bereich Organizational Behaviour zeigen, kann (formale) Macht zu einer gewissen Macht-Besessenheit des Managements führen (z.B. Arbeiten von Ena Inesi, London Business School). Micromanagement, Überplanen und -steuern sowie übermässiges Kontrollieren wird zur Tagesordnung.

Die Folgewirkungen davon lassen nicht lange auf sich warten: Es herrscht Angst. Angst davor, Ziele nicht erreichen zu können. Angst davor, sich zu exponieren. Angst davor, keine Bonus zu bekommen. Angst davor, nicht gefällig zu sein.

In seinem Buch “Alive at Work: The Neuroscience of Helping Your People Love What They Do” präsentiert Dan Cable, ebenfalls Professor für Organizational Behaviour an der LBS, seinen konträren Ansatz des Humble (and Servant) Leaderships:

“Servant-leaders have the humility, courage, and insight to admit that they can benefit from the expertise of others who have less power than them. They actively seek the ideas and unique contributions of the employees that they serve. This is how servant leaders create a culture of learning, and an atmosphere that encourages followers to become the very best they can.” (HBR, 2019)

Persönlich mag ich den Begriff “Humble” bzw. “Bescheidenheit/Demut” nicht so sehr. Er hat lässt darauf schliessen, dass noch etwas im Argen liegt und ist zugleich so fordernd. Er suggeriert “Unterwürfigkeit” (was nicht im Sinne Dan Cables ist). Wenn ich jedoch Bescheidenheit vielmehr durch “Respekt” gegenüber Mitarbeitenden (und damit auch gegenüber mir selber) ersetze, fühle ich mich durch diesen Ansatz sehr angesprochen, insbesondere vor dem Hintergrund der neurowissenschaftlichen Ausführungen Cables.


Photo by Georgia de Lotz on Unsplash

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